Kakteen
Opuntia engelmannii
Diese Art wächst strauchig mit vielen aufsteigenden aber auch der Länge nach
hingestreckten Trieben, welche sich teilweise auf die Erde neigen und so wieder
bewurzeln. Somit bilden sich dichte Polster, die bei mir hier in Gera eine Wuchshöhe
von ca. 1.5 Meter erreichen. Ihre Blattgröße und Gestalt, sowie ihre gelben Blüten
im Frühsommer, bereichern ein Steingarten ungemein.
Wie alle Freiland-Kakteen sollte sie an einen sonnigen, und gut entwässerten
Xerophyten-Anlage gepflegt werden. Staunässe sollte vermieden werden. Die Erde
sollte durchlässig und stark mineralisch sein. Habe meine lehmige Gartenerde wird
mit viel groben Sand und Kies aufgebessert. Eine Abdeckschicht aus grobem,
mineralischem Material erschwert den Unkrautbewuchs und dient gleichzeitig
Dekorationszwecken. Pflanzzeit ist von März bis August. Zur Vermehrung werden ab
Mitte August die neuen ausgereiften „Ohren“ sauber von der Mutterpflanze
abgetrennt und trocken ins lockere Substrat gepflanzt. Bis zum Herbst entstehen so
bei den meisten Stecklingen neue Wurzeln. Bei alten großen Exemplaren auf extrem
lockeren mageren Böden kann bis September sparsam mit Sukkulenten-Dünger
Nährlösung zugeführt werden.
Im Winter gilt die Regel, um so trockener um so mehr Frost wird ertragen. Ein
Regenschutz leistet hier gute Dienste, ebenso ist eine Kultur unter einen
Dachvorsprung von großen Vorteil. Kalte trockene Ost-Winter werden besser
vertragen als feuchte West-Matsch-Winter. Die Frosthärte wird von -15°C bis -20°C
angegeben, die ich so bestätigen kann. Im extrem kalten Januar von 2009 wurden
mit mittleren Schäden die -23°C überlebt. Für den Kälteschutz wird das Wasser
abgelassen, dann legen sich die Opuntien schlaff und schrumplig aufs „Ohr“.
Erstaunlicherweisse gedeiht hier im thüringischen Gera ein alter Opuntienbusch auch
ohne Regenschutz prächtig.
Aloe
Aloe striatula
Sie ist eine robuste, dekorative Pflanze, die einen großen Strauch mit kleinen
zierlichen Stämmen bilden kann. Die dunkelgrünen, gekrümmten, schmalen Blätter
zeigen am Rand zahlreiche kleine hellere Zähne. Die ansprechenden rötlich-orangen
Blüten werden bis zu 40 cm hoch, und zeigen sich im Frühsommer.
Diese Aloe lässt sich problemlos durch Stecklinge vermehren. Meine Ur-Pflanze
stammt aus Kroatien, sie wurde immer weiter erfolgreich vermehrt, hier wurde
getestet und experimentiert.
Ich kann bemerken, das sich diese Aloe seit 2005 in Gera mit Winterschutz in
Freilandkultur gut behauptet hat. Warscheinlich ist sie die härteste Art und verträgt
um die -6°C ohne großen Schaden zu nehmen. Winter geschädigte Pflanzen treiben
in der Regel neue Zweige aus dem Rhizom oder dem "Holz", so dass im Laufe der Zeit
wieder kräftige Horste entstehen.
Überrascht haben mich teilweise die länglich liegenden-schwachen Aloes in med.
Gärten des Südens. Ähnlich meiner mageren Topfkultur mit sehr wenig Wasser und
Supstrat zeigen sich hier schwache und blasse Exemplare. Ausgepflanzt in Geras
lehmiger Erde, dann Sand-Kies und etwas Kompost untergemischt ist Aloe striatula
eine herrliche Bereicherung für jeden Steingarten.
Uwe Karczmarczyk & Jana Kressner • Walter-Gerber-Str. 61 • 07551 Gera
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